Leben und Familie
Sylvia Likens wurde am 3.01.1949 in Lebanon, Indiana geboren. Sie war das dritte Kind des Schauspielerehepaars Lester Cecil Likens und Elizabeth Frances ,,Betty“. Sie besaß vier Schwestern, die jeweils zweieiige Zwillinge waren. Zwei älter und zwei jünger als Sylvia. Ihre Eltern hatten eine instabile Ehe und ihre Familie war in finanziellen Schwierigkeiten. Unteranderem, da die Familie, bedingt durch den Beruf der Eltern, ständig umzog. Oft wurde Sylvia mit ihrer jüngeren Schwester Jenny, zu welcher sie ein gutes Verhältnis hatte, eingesperrt oder zwangsweise zu Verwandten gebracht.
Paula Baniszewiski
Kurz nach Bettys Verhaftung aufgrund von Ladendiebstahls, schlenderten Sylvia und Jenny eine Straße entlang. Da trafen sie Paula Baniszewiski und entschlossen sich, bei ihr zu übernachten. Ihr Vater Lester suchte nach ihnen mit seinem 19 Jahre alten Sohnes und fand sie schließlich. Mit Paula, die er nur als Mrs. Wright kannte, vereinbarte er, dass sie auf Sylvia und Jenny aufpasste und im Gegenzug 20$ pro Woche bekam. Sylvia war zu dem Zeitpunkt bereits 16 und Jenny 15, die außerdem an Kinderlähmung litt
Beginn der Grausamkeiten
In der zweiten Juli Woche traf die Bezahlung zum ersten mal verspätet ein. Paula Baniszewiski, die Asthma hatte, an Depression litt, gestresst aufgrund mehrerer gescheiterter Ehen war und zu dem unterernährt, schlug die beiden Mädchen mit einem Paddel. Bevorzugt ließ sie ihren Zorn allerdings an Sylvia Likens aus. Wenn Sylvias und Jennys Eltern sie besuchten, hielten sie den Mund und sagten nichts. Später kamen auch noch täglich, körperliche Züchtigungen hinzu. Paula erlaubte ihren Kindern sogar bei diesen mitzumachen! Als eines Tages die Schule ohne Beweise behauptete, dass Sylvia einen Gymnastikdress, ohne den sie beim Sport nicht hätte mitmachen dürfen, gestohlen hätte, wurde sie von der Schule verwiesen und Paula schlug sie von nun an härter. Außerdem behauptete Paula, zu diesem Zeitpunkt schwanger, Sylvia würde sie als Prostituierte bezeichnen. Dies hatte zur Folge, dass nun nicht nur Paulas Kinder, sondern auch die Nachbarskinder Sylvia schlugen. Paula verlor zunehmend den Realitätsbezug und sah in jeder Frau eine ,,potentielle Schlampe“. Sie nannte Sylvia mehrfach ,,Hure“ und verbreitete das Gerücht, Sylvia sei schwanger, da diese einst sagte, sie hatte mal einen Freund (Spätere medizinische Untersuchungen ergaben, dass sie nicht schwanger war und es auch nicht hätte sein können).
Folter
Sylvia wurde über 100 mal mit einer brennenden Zigarette gefoltert und wurde immer wieder geschlagen. Sie wurde sogar gezwungen, sich auszuziehen und eine Colaflasche in ihre Vagina einzuführen! Dies führte zu schweren Verletzungen und sie wurde dadurch inkontinent. Als Paula die Nässeflecken im Bett bemerkte, verbannte sie Sylvia in den Keller. Hier ging die Folter Sylvia Linkens weiter. Mit Hilfe der Kinder wurde sie mit heißem Wasser verbrüht und ihr wurde Salz in die Wunden gestreut. Essen und Trinken wurde auf ein Minimum beschränkt (ihre Schwester Jenny sagte später aus, dass Sylvia aufgrund des Wassermangels keine Tränen hatte). Selbst Kleidung wurde ihr verweigert! Wenn eine Judositzung stattfand, wurde sie als Übungsdummy verwendet. Paula Baniszewiski schlug sie einmal so hart, dass ihr Handgelenk brach und es eingegipst wurde. Später wurde Sylvias Schwester Jenny dazu gezwungen, bei der Schläge mit zumachen. Paulas Kinder liessen die Nachbarskinder 5ct zahlen, damit diese Sylvia nackt sehen. Ebenfalls wurde Sylvia gezwungen ihr eigenen Kot zu essen und ihr Urin zu trinken und einen Brief zu schreiben, dass sie von Baniszewiski abgehauen sei. Sylvia merkte die Mordabsicht dahinter und versuchte die Nachbarn durch Schreie und schläge mit einem Spatens gegen die Wände auf sich aufmerksam zu machen. Doch es half nichts. Nicht einmal die Möglichkeit ihre Familie zu kontaktieren hatte sie! Am 22.10 erlaubte Paula Sylvia wieder oben zu schlafen, wenn sie das Bett nicht erneut einnässte. Doch es geschah wieder. Deshalb musste sie sich vor den Kindern entkleiden und mit Hilfe einer Colaflasche masturbieren. Paula ritze ihr, auf Vorschlags Ricky Hobbs, mit einer glühenden Nadel etwas in den Bauch: I’m. Den Rest des Satzes (..a prostitute and proud of it) stach ihr Ricky in den Bauch. Die Kinder entschieden Sylvia ein S, für Sylvia oder Sklave, in die Brust zu stechen. Paula spottete, Sylvia würde aufgrund des eingeritzten Satzes nie einen Mann heiraten. Sylvia soll daraufhin, dass es nun eben drauf sei, gesagt haben.
Der Tod Sylvia Likens
Am 24.10.65 gingen Gertrude, eine Tochter Paulas, und ein Nachbarsjunge mit einem Stuhl, beziehungsweise Besenstiel, auf Sylvia los. Sie schlugen sie bewusstlos. Nach 2 Tagen starb Sylvia aufgrund schwerer Verletzungen (eine posthume Untersuchung ergab eine Hirnschwellung, akute Unterernährung und innere Blutungen). Während Sylvias letzten Tagen bekam sie nur Kekse zu essen und durfte die Toilette nicht benutzen.
Die Prozesse
Aufgrund des fingierten Briefes, gab es nie eine Hausdurchsuchung bei Baniszewiski. Außerdem misshandelte und verstümmelte eine Gruppe Jungs, aufgrund des Briefes, Sylvia Linkens. Erst nach Jennys Kontaktaufnahme mit einem Polizisten, wurden konkrete Ermittlungen gegen Gertrude Baniszewiski gestartet. Dann kam alles raus. Paula plädierte auf Unzurechnungsfähig, bekam aber lebenslang. Später gab es eine Neuaufnahme des Prozesses. Durch diese Neuaufnahme konnte sie, bei guter Führung, schon nach 18 Jahren entlassen werden. Sie wurde DIE Vorzeigegefangene und wurde von den anderen Insassen als ,,Mom“ bezeichnet. Als sie entlassen werden sollte, gab es viele Proteste. Jenny, eine der vier Schwestern Sylvias, hielt sogar Fernsehansprachen und mehrere Organisationen sammelten insgesamt bis zu 40.000 Unterschriften! Trotzdem wurde Paula Baniszewiski am 4.12.85 freigelassen. Sie lebte und starb in Iowa. Paula wurde 60 Jahre alt und starb an Lungenkrebs. Stephanie, eine Tochter Paulas, bekam Freispruch, unteranderem, weil sie zum Zeitpunkt der verhandlungen schwanger war. Die Jungs bekamen zwischen 2 und 21 Jahren Gefängnis. Sylvias Leiche wurde auf dem Oak Hill Friedhof in Lebanon, Indiana begraben.