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Dr. Josef Mengeles Experimente

Wasserkrebs Infektion

Dr. Mengeles Wasserkrebs

Dr.  Mengele  investierte viel Zeit in die Forschung des „Wasserkrebs“ (Noma), einer seltenen bakteriellen Infektionskrankheit. Dabei entsteht eine Wasserschwellung an der Wange, die sich bei fortschreitender Entzündung zu Mundfäule bis zur Verfaulung der Wange mit Löchern in der Gesichtshaut entwickelt und durch Blutvergiftung schließlich zum Tode führt.

Voraussetzung dieses schweren Krankheitsverlaufs ist eine erhebliche Schwächung der körpereigenen Abwehrkräfte – durch Unterernährung und Hygienemängel begünstigt

Mengele führte genaue Untersuchungen der Erkrankten durch, fotografierte die jeweils befallenen Teile der Wange und beauftragte einen Kunstmaler unter den Häftlingen, die Gesichter zu zeichnen. Der Arzt Czesław Głowacki, Pfleger und Leichenträger im „Zigeunerlager“, berichtete in einer Vernehmung am 13. April 1972 außerdem, dass Mengele bei kranken Kindern Absonderungen der Mundschleimhaut entnahm und gesunden Kindern injizierte. Auch eine Versuchsgruppe Erwachsener habe es gegeben. Nach den Injektionen sei ein schneller Verfall der Betroffenen zu beobachten gewesen. Głowacki zufolge starben 3000 Menschen an diesen „Impfungen“, hauptsächlich Kinder.[38]

Berichtet wird auch, dass Mengele erkrankte Kinder umbringen ließ, um sie untersuchen zu lassen, und dass er Versuche über die Wirkung unterschiedlicher Kost durchführte. Histopathologische Untersuchungen und andere Laboranalysen nahm das Labor des Hygiene-Instituts der Waffen-SS in Raisko vor, wo Häftlinge wie Václav Tomášek oder Ludwik Fleck arbeiteten. Präparate einzelner Organe, nach Aussage Češpivas auch ganze Kinderköpfe, wurden für die Medizinische Akademie der Waffen-SS in Graz erstellt. Von verschiedener Seite wird betont, dass sich Mengele bei den gesamten Untersuchungen, die bis zur Auflösung des Krankenhauses im „Zigeunerlager“ im Juni 1943 andauerten, weniger für die Probleme der Mangelernährung interessierte, als vor allem nach der Rolle genetischer oder rassenbiologischer Faktoren.

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