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Massenmord von Hinterkaifeck

Einer der rätselhaftesten Kriminalfälle Deutschlands

Welch eine Idylle. Das Leben auf dem bayrischen Land. Weite Ländereien, fruchtbare Felder und diese wundervolle Ruhe vom Großstadtstress.
Doch genau diese Abgeschiedenheit wurde einer Farmerfamilie auf dem Gut Hinterkaifeck im Jahre 1922 zum Verhängnis. Sie wurden kaltblütig ermodert.

Die Opfer


Die sechs Opfer des Mordanschlags waren die sechs Bewohner des Gutshofes. Dazu zählen die Eheleute Andreas (* 09.11.1858) und Cäzilia Gruber (* 27.11.1849), deren verwitwete Tochter Viktoria Gabriel (* 06.02.1887) sowie deren beide Kinder Cäzilia (*09.01.1915) und Josef Gabriel (* 07.09.1919). Karl Gabriel, Ehemann von Viktoria, fiel als Soldat im ersten Weltkrieg. Das sechste Opfer war die Magd Maria Baumgartner (*01.10.1877), die erst wenige Stunden vor dem Anschlag ihre Arbeit in Hinterkaifeck aufnahm.

Der Hof „Hinterkaifeck“


Hinterkaifeck, dies war ein im Jahre 1863 errichteter Gutshof, welcher circa 50 Kilometer Luftlinie nördlich von München lag. Karl Gabriel Senior, Schwiegervater von einem der Opfer, lies den Hof ein Jahr nach dem Mord abreisen. Heute erinnert nur noch eine Gedenkstätte an die Tragödie. Wichtig zu erwähnen wäre, das Hinterkaifeck kein Ortsteil ist, sondern lediglich der Name des Gutshofes. Hinterkaifeck lag im Dorf Gröbern und hatte die Hausnummer 27 1/2. Straßennamen gab es zu dieser Zeit in Gröbern noch nicht.


Hier in Rot: Die Fläche des Hofes Hinterkaifeck (Quelle).

Die Morde


Es wird angenommen, das in der Nacht vom Freitag, dem 31. März auf den 1. April 1922 zuerst die Eheleute Andreas und Cäzilia Gruber; im Anschluss daran ihre verwitwete Tochter, Viktoria Gabriel und anschließend deren Tochter, Cäzilia Gabriel, in die Scheune des Hofes gelockt wurden. Dort wurden Sie nacheinander von einem Unbekannten mit einer sogenannten Kreuzhaue, eine Art Hacke bzw. Axt, erschlagen. Im Anschluss daran begab sich der unbekannte Täter ins Haus, wo er den zwei jährigen Sohn von Viktoria, Josef Gabriel, und die Magd, Maria Baumgartner, auf die selbe Weiße erschlug. Dadurch kam es zu starken Blutungen im Hirn und Verletzungen der Hirnsubstanz, was bei fast allen den sofortigen Tot nach sich zog. Laut Obduktion starb die siebenjährige Cäzilia Gabriel erst zwei Stunden nach dem Angriff auf sie.

Der Tatablauf ist lediglich eine Mutmaßung der Ermittler. Der exakte Tatablauf konnte nicht mehr rekonstruiert werden.

Die Leichen wurden am darauffolgendem Dienstag, dem 04. April 1922 von einem Nachbarn entdeckt, als das Fehlen von Cäzilia Gabriel in der Dorfschule auffiel. Bereits am Abend des selben Tages begannen die Polizisten der Polizei München mit der Spurensicherung und den ersten Ermittlungen.

Auffälligkeiten vor der Tat


Bereits einige Tage vor der Tat gab es Auffälligkeiten. So geschah es, das Andreas Gruber einige Tage vor der Tatnacht Fußspuren im Schnee entdeckte, welche zwar zum Hof hin, aber nicht von diesem Weg führten. Des weiteren vermissten die Bewohner Hinterkaifecks seit einigen Tagen einen Haustürschlüssel. Außerdem bemerkten sie immer wieder, das ein schnauzbärtiger Mann im Wald stand, und das Anwesen beobachtete. Auch in der Nacht vernahmen die Bewohner Geräusche, die vom Dachboden zu kommen schienen. Doch bei der Durchsuchung des Dachbodens konnte kein Eindringling gefunden werden.

Trotz der Anzeichen, dass sich eine fremde Person auf dem Hof aufhielt, schlugen die Bewohner die Hilfe von Polizei und Nachbarn ab.

Ermittlungen und heutiger Stand


Im laufe der Ermittlungen gab es mehrere Festnahmen und Verhöre. Jedoch wurde der Täter bis heute nicht gefunden. Im Jahre 1955 wurde die Akte „Hinterkaifeck“ geschlossen, jedoch wurden bis ins Jahr 1986 immer wieder Anhörungen von Verdächtigen durchgeführt.
Ein Jahr nach den Morden wurde auch die Tatwaffe gefunden. Sie wurde im Hohlboden (der Platz zwischen den Trägerbalken sowie den unteren und oberen Bodendielen des Dachbodens) gefunden, als der Hof abgerissen wurde. Als die DNA Technik in die Kriminalistik Einzug hielt, konnten keine brauchbaren DNA Reste gefunden werden, die auf den Täter schließen lassen.

Die Verstorbenen wurden auf dem Friedhof in Waidhofen beerdigt.


Grabstein auf dem Friedhof Waidhofen (Quelle).

Schafus

Hallo, du, der seinen Weg auf mein Profil gefunden hat. Mein Name ist Jonas, ich wurde am 21. September 1996 geboren und Lebe und Arbeite zur Zeit in München. Hier absolviere ich aktuell meine Ausbildung zum Fachinformatiker/Systemintegration. Ich bin aktiver Twitchstreamer (dort unter der Bezeichnung Ghostgcr zu finden), des weiteren wirke ich am Gemeinschaftsyoutubeaccount Sheepocalyptica mit. Ich schreibe Beiträge für diese Website aus Lust an der Recherche und dem Verfassen von kriminalistischen Artikeln und meinem Interesse an der Kriminalistik. Lasst mir gerne Kommentare unter meinen Beiträgen da, welche mir helfen, meinen Schreibstiel weiter zu verbassen und meine Kentnisse auszubauen :) Vielen Dank und noch einen super Tag, Schafus aka. Ghost aka. Jonas

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