Die Menschen im mittelalterlichen Europa assoziierten Katzen mit allen Arten von Gottlosigkeit. Die Verbrennung von „Hexen“ war salonfähig, und die Verbrennung von Katzen, die mit ihnen in Verbindung gebracht wurden, wurde in einigen Gegenden sogar zur Tradition. In Paris wurde am Vorabend des Johannistages ein Scheiterhaufen errichtet, um Dutzende von Katzen lebendig zu verbrennen (und gelegentlich einen Fuchs, je nach Stimmung.) Der König war anwesend und veranstaltete sogar ein Festmahl, nachdem die Katzen verbrannt worden waren. Katzen Verbrennung wurde damals zu allen möglichen Gelegenheiten veranstaltet und wenn es nur zur Belustigung war.
Woher kam die Paranoia vor Katzen?
Papst Gregor IX. (1167 – 1241) erklärte Katzen für vom Teufel besessen und sorgte so für eine wahre Auslöschung der Vierbeiner. Man geht davon aus, dass diese Entscheidung für die Ausbreitung des Schwarzen Todes mitverantwortlich ist, da die Rattenbevölkerung ohne Katzen explodieren konnte.
Die Ausbreitung wurde von der Kirche ebenfalls genutzt um Katzen, Hexen und Ketzern auf den Scheiterhaufen zu bringen.
Viele Katzen fanden ihr Ende bei Festen in Frankreich, aber während in England Katzen Verbrennungs Zeremonien weniger üblich waren, gab es immer wieder Gelegenheiten, eine Katze anzuzünden. Während eines Festes zum 119. Jahrestag der Krönung von Elisabeth der Ersten wurde ein Abbild von Papst Innozenz XI. durch die Straßen Londons geführt, in dessen Bauch lebende Katzen eingesperrt waren. Als das Abbild in Brand gesteckt wurde, sollen die kreischenden Katzen die Sprache des Teufels darstellen.
Auch im Zyklus von Johannes dem Täufer, der am 24. Juni zur Zeit der Sommersonnenwende stattfand, kamen Katzen vor. Die Menschen machten Freudenfeuer, sprangen über sie, tanzten um sie herum und warfen Gegenstände mit magischer Kraft in sie hinein, in der Hoffnung, eine Katastrophe zu vermeiden und für den Rest des Jahres Glück zu erlangen. Ein Lieblingsobjekt waren in Säcken gefesselte Katzen, an Seilen hängende Katzen oder auf dem Scheiterhaufen verbrannte Katzen. Die Pariser verbrannten Katzen am liebsten sackweise, während die Courimauds (oder „cour à miaud“ oder Katzenjäger) von Saint Chamond es vorzogen, eine flammende Katze durch die Straßen zu jagen. In Teilen von Burgund und Lothringen tanzten sie um eine Art brennenden Maibaum, an den eine Katze gebunden war. In der Region Metz verbrannten sie ein Dutzend Katzen auf einmal in einem Korb auf einem Lagerfeuer. Die Zeremonie fand mit großem Pomp in Metz selbst statt, bis es 1765 abgeschafft wurde… Obwohl die Praxis von Ort zu Ort unterschiedlich war, waren die Zutaten überall die gleichen: ein „feu de joie“ (Freudenfeuer), Katzen und eine Aura urkomischer Hexenjagd. Wo immer der Geruch von brennenden Katzen zu finden war, folgte mit Sicherheit ein Lächeln.
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